Ich werde immer wieder gefragt,
- wie denn das Utopia Phönix so in der Stadt zu fahren ist
- ob es in der Praxis unterschiede zum “normalen Fahrrad gibt
- ob es Einschränkungen damit gibt
- und viele andere Dinge mehr…
Das Utopia Phönix ist DAS bequemste Fahrrad welches ich je gefahren bin! Allerdings muss man sich mit der Fahrgeometrie des Phönix vertraut machen und die Unterschiede zum “normalen” Fahrrad akzeptieren.
- Die Sitzposition ist etwas tiefer
- das Phönix ist um ca. 15 cm länger
- Die Lenkung reagiert merklich direkter und leichter
weil wenig Gewicht auf dem Vorderrad ist. - “Vorne” bremst auch etwas weniger gut, besonders in Kurven!
- der Radstand und der Wendekreis ist merklich größer
Die tiefere Sitzposition macht für mich im Straßenverkehr keinen Unterschied. Allerdings bin ich mit 195 cm Körpergröße auch nicht gerade klein. Beim Fahrverhalten gibt es keine Probleme, wenn man beim Bremsen die meiste Bremskraft auf das Hinterrad verlegt. Die auf meinem Phönix verbauten hydraulischen Scheibenbremsen sind da eine sehr große Hilfe!
Im Notfall stellt man einfach die Füße VORSICHTIG runter und erhöht dadurch die Bremswirkung. Nebenbei kann man damit auch das Fahrrad gerade halten. DAS sollte man aber unbedingt vorher üben!!!
Das Phönix ist extrem leichtgängig, und daher auch ohne Strom nicht schwer zu Fahren. Die symmetrische Rohloff 14 Gang Schaltung hilft dabei. Durch diese Leichtgängigkeit kann man das Phönix auch gut schieben. Beim rangieren in der U-Bahn oder im Zug machen sich die 15 cm Überlänge manchmal bemerkbar. Beispielsweise wenn mal ein Aufzug zu klein ist, oder ein Rangierbereich. Aber das lässt sich oft umgehen, wie man an dem Foto rechts (hier mit dem Scooterbike) gut sehen kann . Manchmal aber auch nicht. Hilfreich ist hier auch der kleine eingebaute Griff hinter dem Sitz, denn damit kann man das Utopia sehr gut kurz mal anheben.
Im Vergleich zu einem Liegerad ist das Phönix einfacher zu fahren, da man die Füße nicht so weit auf das Rad hinaufheben muss. Auch ist am Phönix die Sitzposition nicht ganz so tief wie auf dem Liegerad. Denn der Oberkörper ist ja aufrecht. Übersehen wird man mit dem Phönix seltener, weil man kaum kleiner ist, als auf einem herkömmlichen Fahrrad. Außerdem ist das Phönix ein absoluter Blickfang. Und wenn mal was passiert, ist das Phönix nach der Eingewöhnungsphase intuitiver zu bremsen.
Alles in Allem ist das Phönix sehr gut für größere Strecken, aber auch für die Stadt geeignet. Zum Mitnehmen in der U-Bahn oder Schnellbahn ist es weniger praktisch, wobei auch das bisher keine Probleme verursacht hat! Wenn’s manchmal etwas enger wird, muss man halt ein bisschen improvisieren …..
Vergleichbar sind auch das Scooterbike von Used und der MCS Cruiser die auch sehr gut, aber nicht so einfach zu fahren sind.
Die hier beschriebenen Erkenntnisse sind natürlich meine persönliche subjektive Wahrnehmung. Sollte ihr andere Erkenntnisse haben, freue ich mich über einen Kommentar….
Ich kann mich Deinen Erfahrungen nur anschließen.
Mit etwas Übung erreicht man allerdings erstaunlich kleine Wendekreise, die denen eines normalen Fahrrades nicht/kaum nachstehen. Das Fahrgefühl/der Komfort sind konkurrenzlos gut!
Einzig das Gewicht des Rades könnte geringer sein. Es wiegt ohne Elektroantrieb 26 kg, was eigentlich zu viel ist. Im Fahrbetrieb spürt man die aber nicht mehr, solange es nicht zu sehr bergauf geht. Aber dafür haben wir ja unsere Elektroantrieb nachgerüstet, gelle ;-). Das Tragen über Treppen ist allerdings fast schon Schwerstarbeit…!!
Die Übersicht im Straßenverkehr finde ich ebenfalls sehr gut, da man aufrecht sitzt und sich sehr gut umdrehen kann.
Bremsen tue ich nach Möglichkeit auch fast nur hinten, da das Vorderrad auf losem Untergrund bei Bremsmanövern gern mal wegrutscht.
Der einzig große Nachteil des Phoenix ist meiner Meinung nach die schlechte Schneetauglichkeit, die man mit Spikereifen zwar verbessern kann aber mit einem Upright fährt man bei Schnee/Glätte viel sicherer.