Der kleine Renault Zoe , den ich übers Wochenende von Instadrive bekommen habe, ist ein interessantes Elektroauto!
Denn Renault verspricht eine NEFZ Reichweite von 400 km mit der neuen 41kWh Batterie. Der Zoe hat eine Typ 2 Ladeanschluss ohne CCS, das bedeutet er kann nicht zusätzlich mit Gleichstrom geladen werden. Dafür lässt er am Typ 2 Stecker eine Ladeleistung von bis zu 43kW zu, sofern man eine passende Ladesäule findet!
Die Ausstattung des kleinen Franzosen ist entsprechend seiner Klasse ganz ordentlich. Tempomat, elektrische Fenster, Rückfahrkamera, automatisches Licht, Navi, spezielle Reifen für geringen Rollwiderstand sind dabei. In meinem Testfahrzeug befindet sich auch die aufpreispflichtige Bose Hifi Anlage, wirklich hörenswert 😉
Ein besonderes Feature ist die eingebaute Wärmepumpe zum Heizen, die den Akku schont. Diese kann auch über die etwas groß geratene Fernbedienung, oder zeitgesteuert im Auto aktiviert werden. Allerdings nur wenn der Zoe am Ladestrom hängt.
Die wichtigsten Dinge können direkt übers Lenkrad bedient werden. Die Heizung und Kühlung hat Knöpfe auf der Mittelkonsole, Alles Andere kann man über den Bildschirm in der Mittelkonsole steuern. Die Einstellungsmöglichkeiten machen einen etwas durchwachsenen Eindruck. Durchaus übersichtlich aber etwas verspielt wirkt die Menüführung. Man hat oft das Gefühl dass hier nebensächliche Einstellungen im Vordergrund sind und sich wesentliche Menüpunkte hinter den erweiterten Optionen befinden, die über ein “+” Zeichen aufgerufen werden können. Bei genauer Betrachtung fehlt aber nichts!
Das Navi macht den Eindruck als wäre es schon etwas in die Jahre gekommen, denn die Eingabe Tastatur ist noch nicht “QWERT” sondern “ABCD”. Die Navigation funktioniert aber ganz gut, bis auf den Menüpunkt der nächsten Ladestation. Hier wird mir bei der Abfrage mitten in Wien, eine Ladestation in 94 km Entfernung angeboten, das sollte Renault nochmal überarbeiten, gerade bei einem Elektroauto!!
Fahren:
Mit einer Länge von ca. 4 Metern fühlt sich der Zoe in der Stadt sehr wohl. Deaktiviert man den ECO Modus ist er mit seinen etwa 90 PS durchaus spritzig. Ampelduelle gewinnt man mit ihm nur, gegen durchschnittlich motorisierte Autos 😉 Die Bedienung ist simpel und man findet sich schnell zurecht. Nur die Lautstärke Wippe des Radio musste ich etwas länger suchen, denn sie befindet sich fix montiert an der Lenksäule. Dort ist sie, sobald man sie gefunden hat, hervorragend bedienbar. Sie ist gleichzeitig auch die Funktionstaste für die Bluetooth Freisprecheinrichtung.
Bei einer Geschwindigkeit bis zu 30 km/h erzeugt das Auto ein gut hörbares summendes Geräusch. Klingt fast etwas futuristisch. Offensichtlich ist das eine gewünschte Akustik um den Zoe auch im langsamen Geschwindigkeitsbereich für sehbehinderte Menschen hörbar zu machen. Ich würde mir wünschen hier eine Auswahl an Geräuschen zu haben. z.B einen 10 Zylinder Lamborghini 😉
Steht das Auto Bergauf und man steht etwas länger auf der Bremse, dann löst sich diese erst nach ca. 1 Sekunde von selbst. Das gibt Sicherheit beim Anfahren ohne Handbremse. Steht der Zoe allerdings gerade dann rollt er unverzüglich los, wenn man von der Bremse steigt. Durchaus OK, aber etwas gewöhnungsbedürftig.
Reichweite und Tanken in der Praxis:
Ich habe den kleinen Zoe Freitag Früh vollgetankt bekommen. Während meiner Testfahrt bis Sonntag Nachmittag bin ich ca. 170 km vorwiegend in der Stadt gefahren. Das bedeutet viel Stop & Go Verkehr, besonders am Freitag in der Früh!
Ich hatte dabei den Eco Modus ausgeschaltet, die ganze Zeit die Heizung auf 22 Grad und die meiste Zeit die Stereoanlage eingeschaltet. Tja, die Bose Anlage klingt wirklich toll 😉
Als ich zu meiner Testtankstelle kam, waren der Akku noch zu 51% voll. Das ergibt eine rechnerische Gesamt Reichweite von ca. 340 km, bei meiner beschriebenen Fahrweise!
Ich gehe in ein Lokal neben der Tankstelle Mittagessen und nach genau 50 Min. an der (angeblich) 22kw Ladesäule ist der Zoe wieder auf 83%. Dass in dieser Zeit “nur” 12,4 geladen wurden, liegt möglicherweise daran, dass ab 80% Kapazität die Ladung langsamer stattfindet.
Rein Rechnerisch kann man den Zoe mit der Funktion Ultraschnelladung mit 43kW von 0% auf 80% in unter einer Stunde laden. Das sollte dann wieder für knapp 300km reichen, also durchaus praxistauglich!
verschiedene Modelle – Mietpreis:
Beim Zoe gibt es unterschiedliche Modelle (R90, Q90, Intens, Bose, Life). Gewisse Funktionen, wie z.B. das Ultraschnelle Laden kann nur der Q90, dieser hat aber weniger Motorleistung als der R90. Dafür hat der R90 trotz mehr Motorleistung eine etwas größere Reichweite mit dem selben Akku. Alles sehr verwirrend !?
Auch ist bei manchen Modellen kein Ladekabel mit 220V Stecker dabei. Diesen braucht man aber, um an einer normalen Haushaltssteckdose in der Garage zu laden!
Hier ist die gute Beratung von Instadrive gefragt, damit man beim Bestellen alles hat was man braucht…
Beim Instadrive „Easing“ mit 20.000 km / Jahr kostet das Auto etwas mehr als € 400,- inkl. Ust monatlich in der Vollausstattung bei ca. € 3800,- Anzahlung.
Fazit:
Der kleine Zoe ist erwachsen geworden, zumindest was seine Reichweite betrifft. Ich kann mir vorstellen in der Praxis sind mit dem 41kWh Akku auch bei “normaler” Fahrweise mehr als 300 km realistisch.
Das Navi sollte nochmal eine Nachschulung zu den Ladestationen und ein aktuelles Tastaturlayout bekommen, aber das ist meckern auf hohem Niveau!
Dass der Zoe nicht mit CSS geladen werden kann, ist aufgrund der höheren Leistung am Typ 2 Stecker kein KO Kriterium, sollte aber gesagt werden. Denn Flexibilität kann in der Zukunft durchaus wichtig sein, wenn stärkere Ladestationen kommen, die nur mit CCS laden. Allerdings kann er dafür eine Typ 2 Stecker der meisten Ladesäulen voll auslasten.
Mir persönlich gefällt der Zoe zwar ganz gut, aber für “mein Auto” ist mir Alles optisch etwas zu verspielt und rund!
Ein gutes Elektroauto ist er sicher trotzdem, auch wenn mir der Zoe optisch nicht besonders gefällt 😉
Weiterführende Links:
Webseite von Renault
Zoe mieten über Instadrive