Nun ist der Tag gekommen wo wir wieder im Flugzeug sitzen und auf dem Weg nach Wien noch einmal zusammenfassen, was uns hier so beeindruckt hat. Dieses Land und seine Einwohner sind frei von unbegründeter Angst!
Die Kinder lernen früh sich zu erleben und Dinge auszuprobieren, die man hier vielleicht als “gefährlich” einstufen würde. Natürlich immer mit der Unterstützung ihrer Eltern, aber in einem angemessenen Rahmen. Helikoptereltern haben wir hier keine gesehen
Die Regeln in diesem Land sind absolut logisch und mit gesundem Menschenverstand auch umzusetzen ohne viel nachzudenken. Denn sie entsprechen dem, was man als gut reflektierter Mensch sowieso reflexartig machen würde. Zum Beispiel fahren hier Rasenroboter auf einer öffentliche Wiese mitten in Stockholm. Wie man diesen Dingern angemessen nahekommt ist bekannt, somit geht von ihnen keine Gefahr aus. Das war jetzt nur ein Beispiel, aber es soll verdeutlichen, dass Dinge per se gefährlich sind, sondern die Art wie man mit ihnen umgeht gefährlich sein kann. Das ist ein großer Unterschied um Angstfrei damit zurecht zu kommen.
Geld und Bezahlen
In Schweden wird bevorzugt bargeldlos bezahlt. Da wir aus Sicherheitsgründen keine NFC Bankomat Karten besitzen, haben wir uns für VimPay entschieden. Diese PrePaid Mastercard kann sowohl als Kreditkarte, als auch mit anderen Bezahlsystemen wie in meinem Fall mit GarminPay arbeiten. Somit ist es möglich in Sekunden Geld auf eine Karte oder meine Uhr zu laden um damit bargeldlos unterwegs zu sein. VimPay ist grundsätzlich mit eingeschränktem Funktionsumfang gratis zu bekommen. Will man im Ausland ohne Spesen bezahlen, dann muss man die Karte für € 3,-/Monat aufwerten. Natürlich monatlich kündbar.
Der Vorteil dabei ist, dass es möglich ist sowohl auf der Karte als auch auf der Uhr Geld zu speichern und dieses völlig OFFLINE von dort aus zu verwenden. Damit ist es uns gelungen den GESAMTEN Urlaub völlig bargeldlos durchzukommen ohne irgendwo unnötige “Spuren” zu hinterlassen
Taxi und Öffis
Die öffentlichen Verkehrsmittel in Stockholm kann man am besten mit der App des Stockholm Regionalverkehr benutzen. Damit haben wir uns ein 72 Stunden Ticket am Handy gekauft. Bei den Durchgängen hält man sein Handy mit dem QR-Code an das Lesegerät und kann durchgehen. In den Straßenbahnen gibt es oft Schaffner, die durch den Zug gehen und ebenfalls über die App die Fahrscheine kontrollieren. Die App ist nicht besonders bedienfreundlich, aber als Fahrschein durchaus zu gebrauchen.
Achtung: Ein leerer Handyakku sollte euch während des Urlaubes nicht passieren!
Das Taxi vom Flughafen ins Zentrum von Stockholm kostet ca. 750 Kronen. Die meisten Taxifahrer haben den Betrag sogar auf ihren Taxis aufgedruckt. Lasst euch am Flughafen nicht von den Mietwagenfahrern überreden, diese sind meist teurer. Wenn man von der Stadt aus zum Flughafen möchte, sollte man sich vom Hotel ein Taxi rufen lassen. Mit diesen kann man durchaus auch verhandeln und um 720 Kronen zum Flughafen fahren. Der Sprit ist übrigens wesentlich teurer als bei uns!
Touren buchen
Wer bestimmte Dinge erleben möchte, sollte sich die wichtigsten Events bereits vorab buchen. Erfahrungsgemäß ist es in Schweden bei gefragten Erlebnissen nicht mehr möglich Plätze zu bekommen, da sie bereits ausgebucht sind.
Wir haben uns für GetYour Guide entschieden, da wir damit bereits in anderen Urlauben gute Erfahrungen gemacht haben.
Die Bootstour zu den Schären oder die Fahrt mit dem Amphibien Bus haben wir damit schon vor unserer Abreise in Wien gebucht.
Sprache und verstanden werden
Alle Personen in Schweden, die in Lokalen, Hotels oder im Gastgewerbe arbeiten sprechen im Normalfall englisch. Es war in keiner Situation unmöglich sich damit zu verständigen. Für das Lesen von Speisekarten, Schildern oder anderen Texten haben wir die Google Übersetzungs App genutzt. Sie kann auch “offline” verwendet werden, wenn man die Sprache in der App lokal runterlädt.
Seither bekommen wir verstärkt Werbung für schwedische Gardinen
Fahren und Parken
Es gibt bestimmte Geschwindigkeitsbeschränkungen an die man sich halten sollte. Radarblitzer stehen auf Stangen und sehen aus wie lange Verkehrskameras. Meist werden sie rechtzeitig angekündigt. Beim Parken muss man sich Vorort informieren! In den großen Städten kostet das Parken in der Kurzparkzone etwas. Viele Automaten zum Kaufen eines Tickets haben wir nicht gefunden, daher stand unser Auto meist in einer kostenpflichtigen Garage. Die Preise sind moderat. Im ländlichen Gebiet reicht oft eine Parkuhr, die in unserem Auto fix an der Scheibe montiert war. Achtung, an manchen stark frequentierten Aussichtspunkten kann die maximale Parkdauer auch mal nur 15 Min betragen! Wer lesen und mit der App übersetzen kann, ist hier klar im Vorteil …
Kostenvergleich – Elektro oder Diesel
Während unseres Urlaubes sind wir knpap 1600 km rein elektrisch gefahren. Meist bei Tesla um € 0,45 /kwh geladen, manchmal auch bis zu € 0,56. Wir nehmen mal die Mitte mit € 0,5 für die kWh und einen Verbrauch von ca. 17,5 kWh auf 100 km im Schnitt. Damit kommen wir auf € 140,- Kosten. Hätten wir das mit einem vergleichbaren Verbrenner gefahren, dann haben wir einen Preis für Diesel von umgerechnet € 2,10 und einem Verbrauch von 6,5 Liter, dann kommen wir auf € 218,4. Das kann man sich nun schön rechnen wie man will, elektrisch gefahren ist immer merklich günstiger!
Fazit – Paul
Wir finden Schweden toll. Die Menschen sind respektvoll und strahlen meist eine überlegene Ruhe aus. Die Regeln sind meist klar definiert und so aufgebaut, dass sie intuitiv erkennbar und leicht zu befolgen sind. Alles ist klar und simpel aufgebaut.
Die Landschaft ist wunderschön und es ist viel mehr unversiegelter Raum verfügbar als in unseren Breiten. Überall gibt es sehr viel Wasser viele Inseln und andere abgeschiedene Plätze. Überall ist für die nötige Infrastruktur gesorgt und damit ein ruhiges sorgenfreies Dasein gewährleistet.
In der Einfachheit und Natürlichkeit liegt hier das Essenzielle und auch die Schönheit. In vielen Dingen könnten wir uns da einiges abschauen, besonders manchmal etwas mehr “Snigelfart” aufzunehmen
Fazit – Andrea
Andrea hat mir ihr eigenes Fazit geschrieben:
So wie die Natur im Außen, spiegelt sich auch in den heimeligen Innenräumen die wahre Schönheit wider. Eine einfache Blume aus dem Garten in eine Vase gestellt, Ein Stück Holz als Skulptur, alte Bücher und Bilder, fast überall ist ein offener Kamin oder ein schöner Ofen zu sehen. In den Fenstern der Häuser brennt, sobald es dunkel wird, Licht.
Die Gärten sind sehr natürlich und gut gepflegt und es scheint so als würde man sich um jede einzelne Blume, jeden einzelnen Strauch besonders bemühen.
Vieles ist Öffentlich und ohne Zäune: Strand, Grillmöglichkeiten und lauschige Rastplätze werden für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt, sogar campieren ist sehr oft frei möglich.
Außerhalb der Städte eröffnet sich ein Blick der Weite. Viel GRÜN und WASSER prägt die schöne Landschaft.
Diese FREIHEIT spiegelt sich auch in den Menschen wider: sie sind stolz auf ihr Land und ihr System in dem sie leben.
Sie vertrauen und haben wohl nicht die Traumata einer belastenden Geschichte in den Genen – Schweden war weder am 1. noch am 2.Weltkrieg beteiligt.
Das Wertvolle liegt im EINFACHEN – es erscheint leicht und einfach hier ein GUTES Leben zu leben.
DANKE für die vielen Einblicke und Eindrücke