Unlängst habe ich von VERTICAL den iTango von Doohan für ein paar Tage zum Testen bekommen.
Das Fahrzeug wird mit einem Moped Kennzeichen zugelassen und darf damit maximal 45 km/h schnell sein. Das kleine Dreirad ist mit einem Gewicht unter 70kg (inkl. Batterie) eher ein Leichtgewicht. Trotzdem kann es 2 Personen mit maximal 154 kg Gewicht transportieren. Dafür ist ein 1200 Watt Motor von Bosch eingebaut.
Die 10 kg schwere 48V Batterie leistet 26Ah (1310 Wh) und sorgt für eine realistische Reichweite von ca. 40 km, wenn man alleine fährt. Sie kann aus dem iTango entfernt und zum Aufladen mitgenommen werden.
Erster Eindruck
Das iTango macht einen modernen und spritzigen Eindruck. Das LCD Display ist übersichtlich. Die Beleuchtung ist zu 100% in LED ausgeführt. Es gibt hydraulische Scheibenbremsen auf allen drei Rädern. Unter dem Sitz befindet sich der herausnehmbare Akku. Für weitere Dinge ist leider kein Platz, es geht sich gerade noch das vorgeschriebene Verbandszeug aus. Die Sitzfläche ist gut, die Abstellfläche für die Füße ist für Leute mit Schuhgröße 46 fast etwas zu kurz. Mit einem Hebel lassen sich die Vorderräder blockieren um das iTango kurz abzustellen. Fürs längere Abstellen gibt es einen Mittelständer.
Fahren
Beim Aktivieren des Fahrzeuges ertönt eine Frauenstimme, die mir den Zustand des Fahrzeuges mitteilt. Anfangs ganz nett, aber in ruhiger Umgebung, wo man eher nicht alle Blicke auf sich ziehen möchte etwas nervig Ausschalten kann man die Dame leider nicht.
Es gibt 3 Fahrstufen, die man über einen Schiebeschalter am Lenker wählen kann. Die erste Stufe ist eher für Fahrer gedacht, die generell vor Beschleunigung Angst haben. Sie funktioniert sehr verhalten und beschleunigt nicht auf die volle Endgeschwindigkeit. Hier muss man aufpassen, dass man nicht während des Beschleunigungsvorgangs von einem motivierten Fahrradfahrer überholt wird. Stufe 2 agiert dann schon etwas mutiger. Einen Ampelstart aus der Pole Position wird man damit aber auch nicht oft machen.
Die Straßenlage macht einen zuverlässigen Eindruck und auch die Bremsen packen ordentlich zu. Ein Bremsweg von unter 3 m bei 35 km/h ist damit kein Problem!
In schnelleren Kurven sorgen die beiden Vorderräder für ein sicheres Fahrgefühl.
Praxis
Beim Praxistest fällt mir sofort auf, dass ich nicht besonders viel mitnehmen kann. Das kleine Fach in der Frontschürze kann maximal ein Geldbörserl und eventuell ein paar Schlüssel aufnehmen. Im Fach unter dem Sitz ist ebenfalls kein Platz für Gepäck. Das Ladegerät muss also in meinen Rucksack, wenn es dabei sein soll!
Beim Losfahren mit Stufe 1 bekomme ich keine Freude. Somit stelle ich ab sofort die Stufe 2 ein. Damit beschleunigt das iTango brav bis maximal 43 km/h auf der Tachoanzeige. Das sorgt für keinen Geschwindigkeitsrausch. Da das Fahrzeug als Moped zugelassen ist, passt das! Der Blinker macht ein interessantes Geräusch, das aus dem selben Lautsprecher kommt, wie die Frauenstimme beim Start. Ungewohnt, aber praktisch, denn das Abschalten vergisst man so sicher nicht.
Rechts am Lenker befindet sich ein Knopf, der mit “HI” beschriftet ist. Dieser soll eigentlich beim Betätigen ein Motorengeräusch simulieren, klingt aber eher wie ein rostiger Hund. Hier ist also auch für den Spieltrieb was vorhanden. 😉 Versperrt wird das Fahrzeug mit einer Funk Fernbedienung. Diese aktiviert nicht nur eine akustische Alarmanlage, sondern blockiert auch den Motor. Somit kann das Fahrzeug nicht weggerollt werden, ohne sich bemerkbar zu machen. Mich stört an der Fernbedienung etwas, dass versperren Schwarz und aufsperren rot eingefärbt ist, meinem Verständnis nach sollte es umgekehrt sein.
Eine Fahrt von mir daheim in die Stadt (ca. 14 km), kostet 32% des Akkus, das bedeutet die realistische Reichweite des iTango beträgt ca. 40km. Die Fahrt macht durchaus Freude, obwohl ich nur mit 43 km/h unterwegs bin. Speziell in den Kurven einiger Kreisverkehrs Punkte, sind die beiden Vorderräder ein Sicherheitsgewinn, der nicht nur subjektiv wahrgenommen wird. Trotz der etwas breiteren Front, kann man am stehenden Verkehr genau so gut rechts vorbeifahren, wie mit einem Moped. Die beiden serienmäßigen Seitenspiegeln sind hier das Breitenmaß!
Im Büro angekommen, nehme ich die Batterie mal mit, um sie zum Test aufzuladen. Das Ladegerät hat einen Lüfter eingebaut, der sich beim Aufladen des Akkus akustisch bemerkbar macht. Die Vollladung dauert ca. 5 Stunden, in meinem Fall sind die 32% nach etwas über 90 Min wieder drinnen.
Als ich nach Hause fahre ist es schon dunkel. Die LED Beleuchtung des iTango ist allerdings hervorragend und so komme ich gut durch den abendlichen Stadtverkehr. Beim Einparken verwende ich den Rückwärtsgang des iTango, der allerdings bei 70 kg Fahrzeuggewicht nicht unbedingt nötig ist. Geht es mal etwas bergauf, macht er aber durchaus Sinn.
Fazit
Das iTango ist für Leute gedacht, die ein sehr leichtes und wendiges Fahrzeug suchen, das mit dem Moped Führerschein gefahren werden kann. Die maximale Geschwindigkeit von 43 km/h und die Reichweite von 40 km sind zwar nicht berauschend, aber dafür bekommt man ein kostengünstiges Fahrzeug. Das Elektromoped ist technisch auf dem aktuellen Stand und mit einigen netten Spielereien ausgestattet, hat aber serienmäßig nahezu keine Zulade Möglichkeiten.
Das Doohan iTango gibt es in rot, schwarz und weiß bei VERTICAL sofort lieferbar zu einem Preis von € 2499,-
Motorradfahrer, wie ich, werden sich für das iTango eher weniger begeistern, daher bekomme ich als nächstes Testfahrzeug ein Doohan iTank, da geht dann schon etwas mehr …..
Weiterführende Links:
VERTICAL – Doohan Fahrzeuge
Webseite von DOOHAN