Opel Vivaro e – langstreckentauglicher Lieferwagen ?

Heute hab ich ein neues Testfahrzeug von Opel Eisner bekommen. Der Opel Vivaro-E kann sowohl als Lieferwagen, oder als 8 Sitzer bestellt werden. Er wäre das 20210325_121444_Vivaro seitenansichtoptimale Auto für Lieferdienste wie Post, Amazon und Andere, die ein flexibles Fahrzeug mit wählbarer Batteriegröße haben wollen.

Den Vivaro-e gibt es mit 50 kWh und mit 75 kWh Batterie, das ermöglicht eine Reichweite von bis zu 330 km. Geladen wir der Vivaro-e mit Wechselstrom bis 11kW oder mit Gleichstrom (CCS) mit 100 kW. Der Antritt  des Vivaro-E ist mit dem Corsa-e vergleichbar daher gehe ich davon aus, dass der selbe Motor verbaut ist. Das bedeutet maximal 100kW Leistung (136 PS) und 260Nm mit Frontantrieb
Was die genauen technischen Daten betrifft, finde ich auf der Webseite von Opel nicht besonders viel. Hier wird es sinnvoll sein einen Kontakt zu Opel Eisner aufzunehmen. Ich kann auch gerne nach Rücksprache Kontakt mit dem Spezialisten bei Eisner herstellen.

Vor dem Start

Mein Testfahrzeug ist einfach und funktionell ausgestattet. Es ist die Einstiegsvariante mit 3 Sitzplätzen und Laderaum. Das Cockpit ist sehr aufgeräumt und es gibt Navi, Tempomat, elektrische Fenster und Spiegel, sowie eine Klimaanlage. Auch eine Rückfahrkamera und Einparksensoren sind an Board, was bei einem Lieferwagen SEHR hilfreich ist. Auf zusätzliche Ausstattung oder besondere Fahrhilfen musste ich in diesem Testwagen verzichten, sie sind aber natürlich je nach Ausstattung dazu bestellbar. Es gibt genug Ablageflächen für alles Nötige. Der Einstieg ist hoch und kleine Leute müssen die Zwischenstufe beim Einstieg verwenden.

Praxistest

Die Höhe des Vivaro-e ist mit 195 cm gut gewählt, denn so komme ich ohne Probleme in meine Garage mit 2,10 m rein um das Auto für meinen morgigen Trip vollzuladen. Am nächsten Morgen geht’s zu einem Termin nach Felbring. Zuerst über die Süd Autobahn und dann Bundesstraße mit 20210325_114946 Vivaro LadenBergwertung. Ideal um ein Elektroauto zu testen. Der Vivaro-e hat eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h und so fahre ich auf der Autobahn meist 130 km/h. Der Durchzug ist für einen Lieferwagen überdurchschnittlich und der Verbrauch für die gesamte Strecke auf der Autobahn meist an der erlaubten Höchstgeschwindigkeit ist mit 29,8 kWh sehr angemessen. Als ich bei der Rückfahrt am Schnellader beim Verteilerkreis ankomme, habe ich nach 164 gefahrenen Kilometern noch 54 km Restreichweite. Eine Prozentanzeige gibt es leider nicht!
Das Aufladen beim HPC am Verteilerkreis von 30% auf 60% klappt in 15 Min und ich bekomme in dieser Zeit 21,5 kWh ins Fahrzeug so wie einen Burger und ein Cola in den Magen Winking smile

Am nächsten Tag habe ich einen Termin in der Nähe von Hartberg. Dort steht ein kostenloser HPC und mein Ziel ist es den Vivaro möglichst leer zu fahren um dann vor der Heimfahrt dort aufzuladen. Für den heutigen Tag habe ich einen Diagnosestecker von Aviloo mit an Bord um herauszufinden, wie der Vivaro reagiert, wenn man ihn an die Kapazitätsgrenzen bringt. Nach der Fahrt bis Hartberg auf der Autobahn sind noch immer 30% im Akku. Mein Ziel ist es den Vivaro auf ca. 10% SOC leerzufahren um eine mit dem Aviloo eine sinnvolle Batteriemessung hinzubekommen. Also suche ich mir eine Bergstrecke um den Wagen etwas schneller leer zu bekommen. Gar nicht so leicht, denn das was ich beim Rauffahren verbrauche, wird mit der Rekuperation bis zu 70% wieder zurückgewonnen, sehr vorbildlich für den Vivaro, aber nicht hilfreich für meinen Test. Letztendlich finde ich eine Lösung den Vivaro auf 8% SOC zu bekommen, das ist genug für meinen Test.

Nach einem kurzen Besuch und etwas Zwischenladen mache ich mich auf den Weg zum HPC nach Hartberg. Ich komme dort mit 11% SOC an. Leider steht am Schnellader ein Tesla der mit einem ChademoAdapter angeschlossen ist. Dadurch bekomme ich nicht die vollen 100KW, sondern nur ca. 58kW um den Vivaro für die Rückfahrt aufzuladen.

20210326_144904 - HPC HartbergIch finde in Hartberg in der Nähe des Hauptplatzes einen leckeren Kebap Stand und beim Spaziergang durch die Altstadt finde ich dann noch ein Eisgeschäft und einen Bauernmarkt. Als ich nach knapp einer Stunde zurückkomme hat der Vivaro von 11% auf 78% geladen, was 52 Min gedauert hat, hätte ich die 100kW des Laders alleine genutzt wäre es nach ca. 35Min. fertig gewesen. Dann wär sich aber der Bauernmarkt nicht ausgegangen Winking smile
Ich bekomme eine Ladeleistung von ca. 48 kWh und mache mich auf den Weg zurück nach Wien. Daheim angekommen, zeigt mir der Vivaro eine Strecke von 215 km an und einen Verbrauch von 30,2 kWh/100km. Das ist wirklich gut, da ich fast nur auf der Autobahn und wieder meist an der Höchstgeschwindigkeit unterwegs war.

Am letzten Tag fahre ich nur in der Stadt. Ich habe nicht viel zu tun, daher sind es in Summe nur knapp 50 km. Ich bin immer im Normal oder Sport Modus und zügig unterwegs. Trotzdem komme ich an diesem Tag nicht über 22,5 kWh/100km. Das ist nicht schlecht.

 

Fazit:

20210325_090221 - HintenDer Opel Vivaro-e ist der beste Lieferwagen, den ich bis jetzt testen durfte. Ich bin ja auch schon den Nissan NV200 und den Maxus MX80 gefahren, aber die hatten Beide einen wesentlich kleineren Akku und damit eine entsprechende Reichweite.

In Summe bin ich mit dem Vivaro-E etwas über 800 km unterwegs gewesen. Davon sicher 500 km auf der Autobahn, und 150 km Bundesstraße. Der Gesamtverbrauch lag bei 28,6 kWh, wobei ich den Vivaro-e immer zügig und an der maximal erlaubten Geschwindigkeit bewegt habe.
Der Vivaro-e kann meiner Meinung nach in der Stadt mit ganz normaler Fahrweise ohne auf die Reichweite zu achten jedenfalls 250-300 km erreichen. Die Rekuperation ist sehr effizient und man kann in der Stadt mit extrem sparsamer Fahrweise sicher auch auf einen Verbrauch von 16-18 kWh/100km kommen.

Ich bekam mein Auto von Opel Eisner Simmering

Nähere Infos zu dem Vivaro-e auf der Webseite von Opel