Heute Nachmittag sind wir wieder daheim in Wien angekommen. Zusammengefasst war unsere Reise ein wirklich beeindruckendes Erlebnis! Wenn gleich ein Urlaub zur Erholung etwas anders aussieht
Das Land Dänemark ist etwas ganz besonderes. Die Menschen sind aus tiefstem Herzen freundlich und in den meisten Fällen total tiefenentspannt. Im Straßenverkehr bemerkt man das durch umsichtige und nachgiebige Fahrweise ohne Druck oder Drängeleien.
Das Land ist weitläufig und es wird viel auf das Wesentliche geachtet. Übermaß oder unnötiges Zeug wird man hier eher selten finden.
Navigation und Berechnung der Ladestationen
Wie haben während der gesamten Reise versucht mit dem eingebauten Navigationssystem des Cupra Born auszukommen, was in den meisten Fällen auch gelungen ist. Das Navi des Cupra hat bis auf eine Ausnahme die Ladestopps zuverlässig geplant und sogar einige Male aufgrund des höheren Verbrauchs umplanen müssen. Einziges Manko, dass die Software nicht alle Ladestationen kennt und sich daher meist auf Ionity festlegt, weil diese von Cupra Easy Charging unterstützt werden. Das ist natürlich nicht die kostenfreundlichste Strategie.
Deshalb haben wir oft die ChargePrice App verwendet um alternative Ladestationen zu finden, die günstiger sind und haben diese dann über Google und Android Auto an navigiert. Die Navigation mit der Satelliten Ansicht von Google ist sehr übersichtlich und funktioniert ebenfalls zuverlässig. Leider ist die Implementation von Android Auto mit meinem neuen Samsung S22 manchmal etwas zickig. In Summe sind wir trotzdem immer gut navigiert unterwegs gewesen und hatten nie Probleme ein Ziel oder eine Ladestation zu finden.
Ladeleistung Cupra Born Alpha
Der Cupra Born kann angeblich bis zu 110 kW Ladeleistung ziehen. Das stimmt so nicht, denn ich sah mein Auto bis zu 130 kW an der entsprechenden Ladesäule ziehen. Speziell wenn der SOC unter 20% ist kann man nach einer Autobahnfahrt mit hoher Geschwindigkeit solche Ladeleistungen sehen. Ich behaupte ja, dass das Schnellfahren sogar dafür sorgt, dass der Akku dadurch bereits gut vorgewärmt bei der Lade Station ankommt Natürlich hält dieser Wert nicht lange, aber gerade in den ersten Minuten lässt sich damit am Schnellader viel Zeit gewinnen! Nach ca. 15Min geht die Ladeleistung dann wieder runter auf unter 100 kW
Aufladen auf der Langstrecke
Ich hätte mir das vor meinem Urlaub nicht mahl ansatzweise träumen lassen, aber es ist nun mal erlebter Fakt: Das Laden dauert meist mit allen durchzuführenden Schritten nicht länger wie Tanken. Das liegt auch daran, dass Parken und Laden nur EIN Arbeitsgang sind, nicht wie beim Tanken ZWEI Schritte erfordert. Das Laden des Cupra Born ist inzwischen fast zur Nebensache verkommen!
Die Ladestationen sind in DE und auch DK gut ausgebaut und funktionieren. Wir haben meist schon Lust auf einen “Ladestopp” bevor unser Auto einen solchen braucht. Wenn wir dann noch Kaffee trinken, oder gar auf’s WC müssen, ist Beeilung angesagt, denn der Cupra ist meist nach 30 Min wieder “fahrfertig” auf 80% geladen. Selbst das Vollladen dauert weniger lange, als wir für ein gemütliches Mittagessen brauchen, somit wünsche ich mir oft eine Laderegelung um etwas mehr Zeit zu haben. Das kann man allerdings etwas steuern, wenn man sich auf der Autobahn an die 50kW Lader stellt, denn dann dauerts etwas länger bis 80% SOC erreicht ist. Ein gemütliches Mittagessen, geht sich trotzdem nicht immer aus. Die Cupra App funktioniert zur Ladekontrolle nahezu immer recht gut, ist aber manchmal durchaus träge. Die App Benachrichtigungen beim Beenden der Ladung funktionieren kein einziges Mal! Hier muss Cupra leider noch massiv nachbessern!
Welche Ladekarten und Ladeapps
Unsere größte Sorge war, speziell für Dänemark, genug Ladekarten mitzuhaben. Auch diese Sorge hat sich schnell relativiert, denn bei nahezu allen Ladestationen gab es eine Bezahllösung. In Dänemark kann man fast alle Ladestationen von clever.dk mit der entsprechenden Clever App über Google Pay freischalten. Das ist vielleicht manchmal günstiger, aber mir war es oft zu mühsam, daher habe ich die Karte verwende, die in der ChargePriceApp als die günstigste angezeigt wurde! Das war oft die EnBW Mobility+ in seltenen Fällen auch die Cupra Easy Charging Karte, je nach Ladestation.
Folgende Kartenanbieter hatte ich zusätzlich mit dabei:
1.) EMC Karte
Sie funktioniert in Österreich bei nahezu allen Ladestationen. Auch bei Ionity im Ausland kann man sie verwenden.
In Österreich hat sie in den meisten Fällen auch den günstigsten Ladepreis oft sogar bei unterschiedlichen Ladestationen
2.) Cupra – Easy Charging (gratis Version)
Diese Karte hatte ich eigentlich nur Sicherheitshalber dabei. Sie funktionierte bei überraschend vielen Stationen in Dänemark. Auch bei Clever.dk. Ist aber bei keinem Ladevorgang die Günstigste!
3.) EnBW – Mobility+
Diese Karte hatte ich eigentlich als Backup für Maingau und Plugsurfing mitgenommen. In der ChargePrice App wurde sie allerdings sehr oft als günstigste Karte bei fast allen deutschen Schnelladern angezeigt, somit habe ich mit ihr auch am meisten geladen.
Selbst bei einigen dänischen Schnelladern hat sie den günstigsten Tarif in der Chargeprice App angezeigt. Dieser beläuft sich meist unter € 0,6 / kWh
4.) Maingau, Plugsurfing und NewMotion
Habe ich schon seit einigen Jahren auch schon bei diversen Testfahrten verwendet. Leider ist der Maingau Tarif inzwischen für uns Österreicher unerschwinglich teuer geworden und der Plugsurfing Chip meist teurer wie EnBW, somit habe ich diese beiden selten bis gar nicht verwendet. Der New Motion Chip kann sicher auch mitspielen, war aber nie der Günstigste, somit blieb er ebenfalls unbenutzt.
Ich würde euch im Ausland grundsätzlich dazu zu raten die ChargePriceApp zu verwenden und zuvor ALLE eure Ladekarten dort einzutragen!
Sie hat bis auf einige Ausnahmen fast alle Ladestationen mit den richtigen Preisen vermerkt. Wenn man die Ladung korrekt auswählt wird man auch manchmal überrascht. Beispielsweise noch in Österreich wurde mir am Schnellader die TANKE Karte vorgeschlagen. Für die Schnellladung von 20% auf 60% war der Zeittarif billiger als eine andere Abrechnungsvariant!
Kosten
Wir haben auf unserer Reise knapp 1000 kW/h Strom für über 5000km verbraucht und dafür in Summe ca. € 400 bezahlt.
Ich habe zu 80% an Schnelladestationen geladen und dort von € 0,45 bis € 0,89 für eine kW/h bezahlt. Kostenloses Laden war in 2 Hotels möglich, im Dormero Hotel gab es allerdings dafür 2 x € 18,- Kosten für die Garage!
Für € 400,- hätte ich etwas weniger als ca. 200 Liter Diesel bekommen, wenn ich den Literpreis mit € 2,- berechne. Damit wäre ich bei einem Verbrauch von 6 Litern auf 100 km ca. 3300 km weit gekommen. Diese Berechnung ist nicht zu 100% korrekt, denn in Dänemark wie in Deutschland kostete der Diesel meist eher € 2,20. Außerdem bin ich mit dem Cupra mehrere Abschnitte auf der deutschen Autobahn Vollgas gefahren und das wäre mit meinem sehr sparsamen Vorgänger (Diesel mit Pumpe Düse!) auch nicht unter 7 Liter Verbrauch gegangen.
Wenn ich also behaupte ich bin trotz Schnellladung mit dem Cupra fast um die Hälfte sparsamer unterwegs gewesen, kommt das wahrscheinlich zu 80% hin Sollte jemand einen groben Rechenfehler bemerken, freue ich mich auf einen angemessenen Kommentar…
Fazit
Der Cupra Born ist selbst mit dem 58kW/h Akku ohne Einschränkungen langstreckentauglich, selbst bei meiner Fahrweise
Wenn man eine Raststation nicht nur zum Tanken nutzt, sondern auch für körperliche Pausen, dann funktioniert das mit dem Elektroauto fast einfacher, denn die Zeitdauer für Parken und Laden findet im selben Zeit Fenster statt. Und wer es wirklich schafft zu zweit das WC zu benutzen und einen Kaffee in unter 30 Min zu trinken, hat die RASTStation meiner Meinung nach nicht sinngemäß genutzt
Wenn möglich sollte man immer 10-15% SOC im Akku haben, denn selten klappt mal was nicht und dann ist es gut wenn man ohne viel nachzudenken eine Raststation weiterfahren kann ….