Heute habe ich einige Wege zu erledigen. Da mein U-Carver Testfahrzeug, keinerlei Transportbehälter hat, ist mein Rucksack voll angestopft. Ich fahre die Strecke von Daheim in den 3.Bezirk zu meinem ersten Termin. Zeit genug um mir die 4 Fahrprogramme genauer anzusehen. Die Programme werden reihum aktiviert, wenn man den Gashebel gedrückt hält und danach den Einschalteknopf betätigt. Jedes Programm, wird mit einer Tonfolge aus dem Hintern des U-Carvers signalisiert. Will man also von Programm 2 auf Programm 1 zurück, muss man die Prozedur so oft durchführen, bis wieder der Ton von Programm 1 zu hören ist. Klingt schwieriger als es ist!
1.) Die lahme Ente
Mit diesem Programm kommt keine Freude auf, denn hier geht alles so gemächlich, dass es fast schon langweilig wird. Dieses Programm ist perfekt für Angsthasen, alte Omis und Behinderte die gerade noch alleine stehen können.
2.) Wird schon besser
Hiermit kann man schon arbeiten. Das Programm ist beim Anfahren immer noch relativ träge aber nach ca. 1 Sekunde kommt schon Freude auf. Dieses Programm ist ideal für nasses Wetter, rutschige Straße oder leichtes Gelände.
3.) Aber Hallo
Hier gibt der U-Carver beim Losfahren schon ordentlich Stoff. Nach einer kurzen Nachdenkpause wird kräftig beschleunigt. Dieses Programm gefällt mir am Meisten und ich verwende ich heute den restlichen Tag!
4.) Kamika(t)ze
Hier ist die Beschleunigung gleich nach dem Drücken des Gashebels richtig stark. Wenn man auf Unebenheiten, die das Vorderrad entlasten, zu viel Gas gibt, kommt schon mal ein Wheely raus! Durch den kurzen Radstand des U-Carvers, nur was für Leute die schon einige Erfahrung haben! Dennoch macht dieses Programm richtig Spaß, wenn man sich beim Losfahren angemessen nach vorne beugt. Da kommt kein Opa auf dem Elektrorad mehr mit, bis 25 km/h jedenfalls ….
Denn bei 25 km/h ist bei allen Programmen Schluss. Der Motor ist leider relativ laut, aber man hat selten den Eindruck, dass er sich plagt. Im Gegenteil, es fühlt sich an, als wären hier noch massig Leistungsreserven vorhanden! Ich gehe davon aus dass hier noch Spielraum für Tuning ist
Beim Fahren habe ich heute den ganzen Tage ein gemischtes Gefühl. Der U-Carver reagiert, trotzdem dass Christof bereits den Lenker verbreitert hat, sehr direkt auf alle Fahrmanöver. Unabhängig davon ob sie gewollt sind, oder nicht. Beim überfahren von Bodenunebenheiten wie Schienen oder Auffahrtsrampen, macht er dadurch manchmal einen etwas nervösen Eindruck. Neigt man sich beim Befahren einer Rampe zu weit nach hinten, verliert das Vorderrad manchmal kurz den Grip und der Kleine biegt unmotiviert ab. Lehnt man sich aber dabei nach vorne, klappt alles problemlos und fühlt sich auch sicher an. Erst nach ca. 5 Kilometern Fahrt wird mir klar, dass der U-Carver mit den DREI Rädern wesentlich sicherer zu fahren ist, wie ein Roller.
Ab diesem Zeitpunkt macht es auch viel Spaß, denn der U-Carver kann mit etwas Übung wirklich spektakuläre Fahrmanöver machen. Speziell der kleine Kurvenradius ist in manchen Situationen wirklich beeindruckend. Der U-Carver kann den Lenker fast einmal komplett rumdrehen und daher fast auf der Stelle wenden. Anfangs aber nur mit Programm 2 und etwas Gefühl
Die Auffahrtsrampe eines Radweges dient mir zur etwas genaueren Erprobung der Kurvenlage und der Kraftentfaltung des Motors. Beides macht wirklich Lust auf mehr Zeit, um den U-Carver besser kennen zu lernen!
Leider ist die Straße immer noch nass und so werde ich heute keine Experimente mehr machen!
Bodenunebenheiten wie der löchrige Asphalt oder das kleine Kopfsteinpflaster auf meiner Teststrecke lassen den U-Carver ziemlich kalt. NICHTS klappert oder scheppert, und ich habe auch keine Angst etwas kaputt zu machen, wie manchmal beim E-Twow Roller. Diese Tatsache spricht für eine hochwertige Verarbeitung des U-Carver, die man auch nahezu in jedem Teil spüren und sehen kann!
Nach ca. 14 km lässt die Leistung des U-Carvers merklich nach, obwohl auf der 3 teiligen Akkuanzeige noch 2 Lämpchen leuchten. Zwei Kilometer später ist auch die zweite Lampe aus. Die Leistung ist nun schon sehr schwach!
Trotzdem komme ich mit etwas Körpereinsatz, fast bis an mein Ziel, denn der U-Carver fährt mit der letzten Akkulampe noch ca. 2 km weit. Offensichtlich regelt der Motor die Leistung stark herunter, um Akku zu sparen, denn schnell bin ich nicht. Ich finde es aber toll, denn so kann man mit der restlichen Energie ganz passabel haushalten ohne schieben zu müssen. Insgesamt schaffe ich heute mit meinem Testfahrzeug etwas mehr wie 18 km Reichweite.
Beim Laden merke ich dann, dass das Ladegerät einen lauten Lüfter verbaut hat. Im Bürobetrieb so nebenbei aufzuladen, ist leider damit nicht möglich. So wandert mein Testfahrzeug in den Abstellraum und wird dort aufgeladen. Das Ladegerät des U-Carvers ist leider auch ca. doppelt so groß, wie das des e-Twow Rollers. Zum “immer mithaben” fast etwas zu groß!
Bei der Heimfahrt am Abend fällt mir noch etwas zur Beleuchtung meines Testfahrzeuges auf. Das am U-Carver eingebaute Rücklicht bekommt eher die Bezeichnung “Funzel”, denn für ein Licht ist es viel zu schwach! Vorne hat mein Testfahrzeug kein fix montiertes Licht, daher musste eine kleine LED-Fahrradlampe montiert werden. Hier gibt es noch etwas Verbesserungspotential, denn ich bin der Meinung, dass jedes elektrisch angetriebene Fahrzeug auch gleich eine Licht dabei haben sollte, das über die Bordspannung gespeist wird. Damit muss man nicht dauernd daran denken Akkus oder Batterien zu wechseln!