Unser Ankerplatz am Rad des Schilfes war perfekt gewählt. Auch ein Sturm und Regen in der vergangenen Nacht konnten unserem Schiff nichts anhaben. Offizierin Andrea wurde in der Nacht von knarzenden Geräuschen geweckt, die das Schiff macht wenn es sich um die Ankerkette dreht. Kein Grund zur Besorgnis, denn wir stehen heute früh immer noch an der selben Stelle, wie gestern Abend.
Nicht nur im Schlafraum ist die Aussicht toll, denn im vorderen Teil des Schiffes hat man den hervorragenden Ausblick sogar von drei Seiten. Es gibt über die gesamte Fensterfront Vorhänge die wir in der Nacht natürlich geschlossen haben. Es ist jeden Morgen ein wunderbares Erlebnis die Vorhänge zu öffnen und mal mit einem guten Nespresso in der Hand in die Runde zu blicken was sich so vor unseren Fenstern tut. Leben was brauchst du mehr ??
Wir starten heute am Schwedtsee in Richtung Rheinsberg. Wir beginnen über die Steinhavel Wasserstrasse. Bei der Einfahrt in die erste Schleuse sind gleich 4 weitere Boote mit in der großen Schleuse. Das bedeutet so richtig Stress für uns, denn wir müssen nun auch noch aufpassen, dass wir kein fremdes Boot berühren. Andrea ist danach echt fertig weil es so anstrengend ist, das schwere Schiff alleine zu halten.
Kurz danach beginnt es in strömen zu regnen. In anderen Booten sitzen die Kapitäne entweder im Regen, oder unter Planen mit Plastikfenstern. Uns macht das nichts aus, denn der Führerstand des Seemobil ist durch das Vordach geschützt. Nicht mal bis zur Frontscheibe schaffen es die Regentropfen, das ist echt komfortabel! Wir passieren den Ziernsee und fahren den gesamten Ellenbogensee entlang. Der See ist echt so lang wie mein Ellenbogen und genau so langweilig 😉
Andrea beginnt inzwischen in der komfortablen Küche des Seemobils unser Mittagessen zu kochen. Es gibt Geschnetzeltes mir Reis und Salat. Am ende des Ellenbogens immer noch auf der Müritz-Havel Wasserstrasse ankern wir für ein Mittagessen und eine kurze Ruhepause.
Bei der nächsten Schleuse stehen schon 5 Boote vor uns in der Schlange. Bis wir drankommen, dauert es diesmal fast eine Stunde. Wir kommen mit einigen anderen Bootskollegen ins Plaudern und so ergibt sich auch eine gegenseitige Schiffsbesichtigung. Bevor es wirklich losgeht ist dann sogar noch eine ausgiebige Nespresso Pause drinnen. Danach geht es flott weiter über den Pälitzsee in den Schleusenkanal zu unserem heutigen Ziel.
Die Marina Wolfsbruch ist ein hervorragend ausgestatteter Yachthafen. Hier gibt es alles um gutes Geld. Wir erleichtern unser Schiff um ca. 400 Liter Abwasser und tanken ca. genau so viel Trinkwasser um knapp 12,- Euro. Der Liegeplatz für unser Schiff mit Stromanschluss kostet dann nochmal ca. 22,- EUR. Auch das WLAN wird hier mit EUR 2.-/Stunde extra berechnet.
Dafür ist das WC und die Duschen kostenlos und man kann sogar Wäsche waschen. Im nahegelegenen Hotel der "Best Western" Kette mit einem Hallenbad, wo Andrea natürlich sofort ein paar Stunden verschwindet. Unser Tag heute endet mit einem kleinen Spaziergang durch das Dorf rund um die Marina.