Der “Speedy” von Vertical ist, wie schon gesagt eine verbesserte Weiterentwicklung des E-Twow Rollers.
Mein Testfahrzeug in knalligem Grün fällt extrem gut auf und sorgt für einige interessante Gespräche zur Elektromobilität unter Passanten.
Der Vertical Speedy macht einen etwas robusteren Eindruck, als das Vorgängermodell, welches ich fast 6 Monate lang gefahren bin.
Der Lenkervorbau wackelt nicht mehr so stark beim Fahren und vermittelt dadurch ein merklich sichereres Fahrgefühl. Auch die neuen Griffe machen einen hochwertigeren Eindruck als beim Vorgänger.
Die Räder haben sich nicht verändert, obwohl Phillip Haller schon mit einem Luftreifen für das Hinterrad experimentiert. Mal sehen, ob das einen Vorteil bring…
Beleuchtung eingebaut
Die Beleuchtung vorne hat sich nicht geändert, aber das neue Modell hat nun auch hinten eine kleine LED Leiste in den Kotflügel integriert. Diese wird nicht nur als Licht verwendet, sondern funktioniert auch als Bremsleuchte. Die Bremsled leuchten sowohl beim Rekuperieren, als auch, wenn man die Kotflügelbremse auslöst.
Als Licht sind die vier LEDs nicht besonders hell, wenn man aber bremst, dann ist der Roller auch aus weiterer Entfernung deutlich sichtbar. Für den Betrieb auf dem Gehsteig durchaus ausreichend, auf der Straße oder dem Radweg würde ich ein zusätzliches Licht empfehlen, weil die Rollerbeleuchtung relativ tief angebracht ist!
Fahrwerk:
Der Vertical Speedy ist Vollgefedert und vermittelt daher sehr viel Fahrspaß. Gerade auf leichten Unebenheiten ist das angenehm zu spüren. Die Federung hinten kann mit einer Schraube verkürzt und daher etwas straffer gestellt werden. Da ich nicht besonders schwer bin, bevorzuge ich die Einstellung mit angenehm großen Federweg. Mit dem Roller auf Katzenkopfpflaster oder Schotter zu fahren ist zwar möglich, aber je größer die Unebenheiten werden desto weniger Freude macht es. Außerdem fühle ich, dass es dem Fahrzeug langfristig nicht besonders gut tut!
Zulassung:
Die Höchstgeschwindigkeit, ohne Drosselung, ist mit 29 km/h etwas langsamer als beim Vorgängermodell.
Auf privatem Gelände konnte das Vorgängermodell noch ca. 32 km/h erreichen.
Da Vertical den Roller mit Straßen Zulassung als Fahrrad verkauft, wird er bei Auslieferung auf 25 km/h Höchstgeschwindigkeit gedrosselt.
Damit er allerdings der Fahrradverordnung entspricht und am Radweg verwendet werden darf, muss man selbst noch die vorgeschriebenen Reflektoren (vorne, hinten und seitlich) anbringen. Diese sind bei meinem Testfahrzeug nicht dabei! Außerdem MUSS man unbedingt eine Klingel auf den Roller montieren, denn die Quietschhupe entspricht zwar der Verordnung, wird aber von ALLEN Verkehrsteilnehmern ignoriert, da das Geräusch erst geortet werden muss, bevor es zugeordnet werden kann!
technische Daten:
Praxis:
In der Praxis macht der kleine Roller sehr viel Spaß. Er ist für mich immer dann die beste Wahl in Wien unterwegs zu sein, wenn ich nichts zu transportieren habe und nur mit dem Rucksack unterwegs bin.
Der Lenker des Rollers kann zwar einen Klickfix Halter aufnehmen, aber alles was man dort auflädt verändert oft das Fahrverhalten.
An diesen Tagen wo ich mehr Öffi und wenig zusätzliche Strecken fahren muss ist der Roller mit einer Reichweite von ca. 20 km mein bester Begleiter.
Die kleinen Räder sind ein angemessener Kompromiss zwischen Gewicht und Fahrsicherheit. Auf trockener Fahrbahn muss man auch nur auf tiefe Längsrillen aufpassen. Wenn es Nass oder rutschig wird, dann ist mehr Aufmerksamkeit angesagt, denn dann kann es schon mal passieren dass bei schnellerer Kurvenfahrt das Heck zum überholen ansetzt. Für geübte Rollerfahrer aber kein Problem hier den richtigen Drive zu finden, denn das Fahrverhalten des Vertical Speedy ist durchaus berechenbar.
Fazit:
Mir gefällt besonders an dem neuen Modell, dass er es einen etwas robusteren Eindruck macht und dass ich die Beleuchtung nun auch für hinten immer dabei habe. Der leer gefahrenen Roller kann in ca. 3 Stunden wieder voll aufladen werden und ist somit das ideale Stadtfahrzeug für Strecken von 5 – 35 km pro Tag je nachdem ob man nachladen kann oder nicht.
Verbesserungspotential hat der hintere Kotflügel! Obwohl er schon etwas verlängert wurde spritzt bei nassem Wetter der Dreck auf die Kleidung oder in meinem Fall auf den hellen Rucksack. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern lässt sich auch vermeiden, wie man am Foto meines getunten Vorgängers sehen kann (siehe Bild rechts) ….
Die Reflektoren sollten schon bei der Auslieferung drauf sein denn nur so entspricht der Roller der Fahrradverordnung! Und eine Klingel ist eine gute Investition!
Zum Transport von kleinen Dingen kann man am Lenker die Klickfix Halterung und das Variorack montieren, mehr wie 7 kg Gewicht sollte man aber nicht einplanen ohne es vorher mal in der Praxis zu testen …
Der Preis von ca. 999,- ist angemessen, denn der Roller ist das innovativste Fahrzeug, dass man derzeit in dieser Gewichtsklasse kaufen kann.
Die verbesserten Kotflügel gibt’s beim mir unter http://www.backwind.at/e-twow.html 😉