Nach der Entspannung am gestrigen Tag, ist heute mal etwas Erkundung angesagt. Wir wollen eine Runde um die Insel Richtung Hana fahren. Viele interessante Dinge gibt es angeblich zu sehen, wenn man an der engen und sehr kurvenreichen Küstenstrasse entlang fährt. Unser Reiseführer warnt uns schon vor, für die ca. 100 km lange Strecke sehr zeitig loszufahren!
Unser erster Stop ist kurz vor Maliko Bay. Auf dem Aussichtspunkt treffen sich viele Surfer. Entsprechend coole Leute kann man dort auf ihren Brettern sehen. Weiter geht die Fahrt durch den Regenwald. Immer wieder sehen wir beeindruckende Pflanzen und ich muss mich sehr zurückhalten nicht nach jeder Kurve stehenzubleiben und den Fotoapparat auszupacken. Das ist auf der schmalen und stark befahrenen Straße eh nicht oft möglich. Trotzdem finden wir immer wieder eine Gelegenheit für einen Fotostop. Kurz vor Wailua fahren wir wieder runter ans Meer, nach Kaenae. Dieses kleine Dorf ist eines der letzten auf der gesamten Insel, welches noch im Besitz von Hawaiianern ist. Hier soll es lt. Reiseführer bei “Aunty Sandys” ein hervorragendes Bananenbrot geben. Wir setzen uns also mit unserem Reiseproviant und einem noch warmen Bananenbrot unter ein paar Palmen in den Schatten und nehmen unser Lunch mit Sicht auf das Meer. Kein Essen im Haubenlokal, kann das toppen, obwohl wir nur Nachos von gestern, Käse, ein paar frische Früchte und Bananenbrot haben. Nach dem Essen geht es weiter nach Hana. Dieses kleine verschlafene Dorf ist eigentlich nicht das Ziel. Es ist allerdings der erste größere Ort wo man tanken, essen und etwas ausrasten kann. Und genau das machen wir hier. Am Strand sieht man viele Hawaiianer mit ihren Familien. Hier werden Rituale abgehalten, die den Kindern zeigen, wie man beispielsweise richtig mit der Peitsche umgeht.
Für die Rückfahrt gibt es zwei Optionen. Die Eine ist die gesamte Strecke wieder retour zu fahren, oder die Inselrunde von der anderen Seite beenden. Die Strecke weiterzufahren ist einige Meilen kürzer, setzt aber voraus einen Straßenabschnitt zu befahren, der von der Versicherung fast aller Mietwagenfirmen ausgenommen ist!!
Wir riskieren es trotzdem, denn schließlich wollen wir ja die Insel erkunden und außerdem kann unseren Jeep sowieso nix aufhalten
Wir nehmen also den Highway 31 zurück und bekommen nach kurzer Zeit mit, wieso die Mietwagenfirmen hier einen Rückzieher machen. Die Küsten Straße, auf der jederzeit mit Gegenverkehr gerechnet werden muss, ist teilweise so eng, dass gerade mal ein Auto durchkommt. Der Untergrund ist teils Lose und man sollte sein Auto gut im Griff haben, wenn man hier fahren will. Allerdings bekommt man auf dieser Strecke einen weiteren Eindruck über die Vielfältigkeit der Insel. Karges Weideland, Rinder die gerne mal auf der Straße dahinspazieren und jede Menge sehr enge Kurven und unübersichtliche Straßenkuppen. Für Liebhaber von Herausforderungen beim Autofahren eine ideale Strecke. Allerdings mit dem angemessenen Respekt zu befahren!
Da es immer wieder kurz aber heftig regnet,bekommen wir natürlich auch viele kitschige Regenbogen zu sehen. Immer wieder Grund kurz stehen zu bleiben, denn Fahren UND Regenbogen schauen, geht hier gar nicht!!
Für die sehr ausführliche Rundfahrt von ca. 240 km haben wir mehr als 12 Stunden gebraucht. Dafür sind wir ohne Pausen gerechnet, mehr als 8 Stunden im Auto gesessen.
Das langsame Fahren (meist unter 40 km/h) oft nur auf halbe Sicht sollte man also nicht unterschätzen.
Trotzdem war es wunderschön und ich würde es wieder machen. SO viele Eindrücke, die man am Ende des Tages schon fast nicht mehr verarbeiten kann, sind jeden Kilometer wert. Für Interessierte gibt es die Tour auf Komoot zum Ansehen