Von der Marina Wolfsbruch fahren wir voll geladen und betankt weiter in Richtung Rheinsberg. Wir passieren den Tiezowsee, den Schlabornsee und gelangen dann in den großen Rheinsbergsee. Interessanter Weise liegt das kleine nette Örtchen Rheinsberg nicht am Rheinsbergsee sondern am Grienericksee. Dort angelangt legen wir unser Schiff an den Gästesteg und gehen zu Fuß nach Rheinsberg. Wir besichtigen kurz das Schloss, aber nur von außen, denn Kultur ist diesmal nicht das Ziel unserer Reise.
Die Porzelanmanufaktur haben wir uns kurz angesehen, empfanden sie aber eher als unspektakulär. Trotzdem nimmt Andrea zwei kleine Milchkännchen als Andenken an Rheinsberg mit. Auf dem Rückweg gibt es noch ein uriges deutsches Essen vom Grill. Als Nachspeise gönnt sich Andrea eine spezielle Eismischung aus der "kleinsten Eisfabrik der Welt". Dort wird das Eis nach Wunsch des Kunden mit diversen Zutaten frisch hergestellt. Es gibt dort angeblich 365 Sorten Eis.
Als wir wieder am Anlegesteg ankommen ist es bereits sehr stürmisch. Ein Kapitän des benachbarten Yachtclubs macht uns darauf aufmerksam dass es mit dem Seemobil sehr schwer wird bei diesem Wind abzulegen ohne wo dagegen zu fahren. Wir beschließen mit Hilfe einiger anderer Yachtclub Mitglieder dass Seemobil am Steg möglichst weit nach hinten zu ziehen um dann mit voller Kraft nach vorne wegzufahren. Unser Manöver gelingt ohne wo anzurempeln und wir sind wieder unterwegs.
In den nächsten beiden Schleusen wird es dann richtig Ernst, denn der Wind drückt das Schiff mehrmals so schnell zur Seite dass ich selbst mit meinen zwei Motoren alle Hände voll zu tun habe um die Kontrolle zu behalten. Gut dass ich inzwischen ganz gut damit umgehen kann. Trotzdem ist der Tag purer Stress, den Andrea heute leider auch zu spüren bekommt. Nachdem wieder Ruhe eingekehrt ist müssen wir uns eingestehen, dass es doch ganz schön gewagt ist zu zweit mit diesem riesigen Schiff unterwegs zu sein.
Unseren heutigen Ankerplatz findet Andrea in unserer geliehenen Karte von Gerd. Gleich nach der Einfahrt in den Ziernsee links ist eine große Bucht in der wir mit angemessenem Abstand vor Anker gehen. Wieder ein Abend wo wir 100% Natur um uns haben und genug Zeit uns auszusprechen und dabei diese Zeilen zu schreiben.